Beton neu aufgemischt zu Papierbeton
Mit einem BETON – DIY starte ich das 1. Tutorial im Blogjahr 2018. Beton ist ja ein bekanntes und beliebtes Material für unzählige Projekte. Mit Papier wird es aber nochmal neu “aufgemischt”!!!
Eierkarton upcyclen zu Papierbeton
Auf der Suche nach einer tollen Upcycling Möglichkeit für meine, übers Jahr angesammelten Eierkartons, bin ich auf diese Spezialbetonart gestoßen Dieses Material ist auch als “Papercrete” bekannt. Es besteht eigentlich aus einem Gemisch von Recyclingpapier, Zement und Sand. Erfunden wurde Papierbeton zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in den USA.
Gegenüber dem herkömmlichen Beton hat er einige Vorteile
- Das Material hat ein niedriges Eigengewicht.
- Es ist sehr fest
- Darüber hinaus ist es äußerst kostengünstig
- Sehr einfach und flexibel während des Verarbeitungsprozesses.
Und ich muss euch sagen, dass es wirklich super zu verarbeiten ist! Im letzten Sommer habe ich verschiedene (schlechte) Erfahrungen mit Knetbeton gemacht. Schon damals wollte ich so einen Wandtopf machen und bin kläglich gescheitert. Der Beton ist durch sein Gewicht immer verrutscht, während des Trocknungsvorgangs gerissen und dann war das fertige Stück auch noch so schwer, dass man es an einem normalen Nagel nie aufhängen konnte. Mit dem Papierbeton ist alles anders und das Material hat mich mit seiner tollen Konsistenz zu 100% überzeugt.
Alles ist machbar!
Grundrezept (für 1 Schale)
- I Eierkarton
- 200g Zement
- 100g Sand
Für den Wandtopf habe ich ca. 3 Eierkartons benötigt.
- Mixstab
- Akkubohrer
- Sieb
- Gummihandschuhe
- 30x30cm Holzplatte
- Draht
- evtl. schwarze Farbe (Acryl oder Kreide)
Eierkarton in kleine Stücke reißen und mit heißem Wasser übergießen. Ca. 1/2 Stunde einweichen lassen. Mit dem Pürierstab zu einem Brei zerkleinern. Zur Mengenorientierung: Ich habe immer eine Menge mit 2 Kartons an gemischt und jedes Mal einen Rest für eine kleine Schale übrig behalten.
Wasser abgießen und ausdrücken.
Zement/Sand Gemisch hinzugeben und bei Bedarf etwas schwarze Farbe dazu geben. Ich habe hier etwas mehr genommen, da mein Brei doch ziemlich grün war.
Alles gut miteinander vermischen und zu einem Brei verarbeiten. Ja nachdem, wieviel Wasser man in der Pappmache gelassen hat muss evtl. etwas Wasser nachgegeben werden.
Als Grundplatte für den Wandtopf habe ich eine Holzplatte genommen. In diese habe ich 2 Löcher gebohrt durch die ein Draht als Aufhängung gezogen und verknotet wurde
Den Brei auf die Platte auftragen, gleichmäßig verteilen und glatt anstreichen. Nun die Platte mind. 24 Stunden trocknen lassen. Durch das Wasser im Beton, welches in das Holz zieht, kann sich die Platte verformen. Um dieses weitestgehend zu verhindern habe ich eine weitere Platte aufgelegt und mit Gewichten beschwert. (Wer keine Gewichte hat kann auch Konservendosen oder Bücher nehmen)
Nach ca. 2 Tagen wird dann der “Topf” auf die Platte gebracht. Dafür eine runde Schale (IKEA) auf der Hälfte markieren und mit Klarsichtfolie einpacken. Die Schale auch mittig auf der Platte platzieren und mit dem Betongemisch bis zur markierten Mitte einstreichen.
Für eine gleichmäßige Oberfläche kann diese mit einem Spachtel geglättet werden. Besonders der Rand kann damit angeglichen werden.
Na ca. 24 Stunden wird die Schale entfernt, dabei ist mir wieder die Flexibilität des Materials aufgefallen. So lange der Beton noch nicht richtig durchgetrocknet ist bleibt er ein wenig elastisch und die Schale lässt sich leicht entfernen. Alles noch ein paar Tage durchtrocknen lassen, dann kann bepflanzt werden.
Dafür stecke ich meine Pflanze erst in eine kleine Plastiktüte und dann in den Wandtopf, da der Beton nicht wasserabweisend ist, sollte das Eindringen von Wasser, durchs Gießen, verhindert werden!
Formen für Betonreste bereitstellen
Nun noch ein Tipp: beim Anrühren des Betons wird es meist mehr, als man braucht, daher solltet ihr euch vorher überlegen, was für ein kleines Objekt ihr noch damit umsetzen wollt. Ich habe aus den Resten diese Schalen in halben Plastikkugeln geformt.
Die Farbunterschiede liegen an den verwendeten Eierpappen. Die linke Schale ist aus hellem Eierkarton entstanden. Die Rechte, wie auch der Wandtopf, ist aus den grünlichen Eierkartons entstanden, denen ich schwarze Farbe beigemischt habe.
Hier könnt ihr die Struktur nochmal gut erkennen.
Mein Fazit: ich bin total begeistert vom PAPERCRETE, der mich durch einfaches und flexibles Arbeiten und seine tolle Optik total überzeugt hat.
Nun wünsche euch eine schöne Woche, viel Spaß beim Ausprobieren und hier findet ihr noch mehr Ideen aus Beton
34 Kommentare
Wow Astrid, das ist ja ne super Sache!!! Papier-Beton??? Wieso habe davon noch nie gehört? Das muss ich unbedingt ausprobieren! Da tun sich ja ganz neue Möglichkeiten auf…..
Ich bin in jedem Famm schwer begeistert!
Liebe Grüße
Smilla
Ich bin immer wieder begeistert, was für geniale Einfälle du immer hast. Wirklich klasse und das Teil ähnelt einem in Netz käuflichen Teil ( du weißt sicher welches) nur deines ist viel schöner und auch mit Sicherheit um einiges günstiger. Wenn ich es nicht wüsste, würde ich sagen : du musst ein Buch herausgeben 😃
Viele Grüße von Birgit aus…
Hallo Astrid,
ich bewundere immer wieder auf’s neue, Deine Kreativität und Geschmackssicherheit!!!
Da ich auch eine Freundin des upcyclen’s bin und alles mögliche sammle, werde ich diese Idee sicher aufgreifen.
Danke für Deine immer wieder neuen Ideen, wenn ich sie auch nicht alle umsetzen kann ist es für mich immer wieder eine Deinen Bloog zu besuchen!
Eine Frage zu der Wandschale habe ich, verbinden sich Schale und Platte von alleine?
Ja, die Platte und die Pflanzschale gehen eine Verbindung ein. Ich habe zwar besonderen Wert darauf gelegt, den Aufsatz gut anzustreichen aber es hält sehr gut!
Vielen Dank für deinen tollen Kommentar. Ich freue mich sehr über so ein Feedback.
Hallo Astrid,
ich bin immer wieder begeistert von deinen DIY Projekten. Es sind sehr schöne Ideen dabei und du bis immer so stilsicher. Papierbeton habe ich mir schon mal auf die To-Do Liste geschrieben. Tolle Inspiration, Danke dir dafür.
Viele Grüße, Fanni
Liebe Astrid,
auch ich staune wieder über dein neues Projekt, wirklich unglaublich was du für tolle Ideen hast. Besonders beeindruckt mich, wie sauber du dein Arbeitsbereich hast, bei mir wäre sicherlich alles verspritzt.
Viele Grüße, Sonja
Liebe Sonja,
bei mir sieht es aber auch oft aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen aber mit diesem Beton lässt es sich wirklich einfach und sauber arbeiten!
Hallo Astrid,
von Papierbeton habe ich ( bis jetzt) noch nie etwas gehört. Da ich bei meinen Betonprojekten auch oft Probleme mit Rissen hatte,werde ich das auf jeden Fall probieren.
Vielen Dank fürs Zeigen!
Ich geh dann mal die Eierkartons in Sicherheit bringen.
Liebe Grüße
Wiebke
Liebe Astrid,
das sieht toll aus… und ist wirklich eine klasse Idee um Eierkarton unzucyceln.
Das merke ich mir definitiv! Danke fürs zeigen…
Liebe Grüße, LENA
Liebe Astrid, was für ein DIY Start ins neue Jahr! Tolle Inspiration, sieht echt super aus. Danke für deine Beiträge, der Dienstag Nachmittag ist immer besonders, weil ich da wöchentlich auf deiner Seite vorbeischaue und mich freue und sehr oft auch staune! Danke dafür und (ganz uneigennützig) weiter so!
Liebe Grüße Heike
Whow Astrid wie toll das geworden ist😍😍😍. Werde mich bald an diesem Projekt versuchen. Was denkst du, wenn das Holz beidseitig mit Beton eingestrichen würde, könnte es sich dann nicht wölben? Natürlich müsste das auch mit einer 2ten Platte beschwert werden. Ich kenn das aus unserer Schreinerei…wenn Holz einseitig verleimt wird, kann es sich wölben.
Auf jedenfall ist deine Wandschale traumhaft schön geworden.
Beidseitig stelle ich mir schwierig vor. Und dann ist die raue Seite an der Wand…
Ja das mit dem „rau“ hab ich nicht beachtet😣. Besser nur einseitig👍
…was dir nicht so alles einfällt, liebe Astrid!
Allerliebstes Grüße und ein herzliches Danke fürs Teilen !
Gabi
Hallo Astrid
wieder mal ein tolles DIY!
Welche Körnung nimmst Du bei Zement und Salz?
Möchte ich nämlich gerne nachmachen
LG
Britta
Beim Sand habe ich Spielsand genommen, der ist ziemlich fein und der Zement ist ein Pulver. Wüsste nicht, dass es dabei eine Körnung gibt!
Also DAS ist ja wohl richtig genial, liebe Astrid!
Von Papier-Beton hab ich bis dato nichts gehört und bin jetzt total begeistert!
Liebe Grüße,
Moni
Das sieht toll aus .Ich mache auch viel mit Beton.Eine Frage ,Du hattest geschrieben das die Pflanzen in eine Plastiktüte müssen ,kann man diese Schalen nur für drin oder auch für den Aussenbereich nutzen ? wo er eben auchmal nass wird durch Regen ?
Liebe Grüsse Tanja
Für Draußen befindet sich der Beton gerade in der Testphase. Habe eine Schale nach draußen gestellt und muss schauen, wie er sich verhält. Wasser wird auf jeden Fall aufgenommen, daher schütze ich meinen Wandtopf durch die Tüte. Sonst ist aber draußen nichts schlimmeres passiert!
Wow, Papierbeton… ich habe nämlich auch immer das Problem, dass Beton einfach zu schwer ist. Also sammle ich dann ab jetzt mal Eierkartons. Tolle Idee! Danke!
Ja, so ist es mir bei vielen Projekten gegangen. Viel zu schwer. Mit dieser Mischung wird alles um einiges leichter.
Wow, was für eine tolle Idee. Ich will ohnehin schon länger etwas aus Beton probieren und da kommt mir das gerade Recht.
Vielen Dank für die Inspiration!
Lg. Irene
http://www.moliba.blogspot.com
[…] Schalen aus Papierbeton habe ich auch noch mit der Luxury Farbe einen glanzvollen Look […]
Wow… ich bin ganz verliebt in Deine Wandbepflanzung!
Ein tolles DIY!
GLG Ines♥
Hallo erstmal und toller Blog! 🙂
Habe mich ziemlich genau (Angaben verdoppelt und statt Eierkarton Pappe) an deine tolle Anleitung gehalten. Doch ist mein daraus geformtes Ei nicht wirklich Betonartig und auch nicht leicht, sondern sieht eher nach dreckigem Stein aus und ist richtig schwer. Was hab ich falsch gemacht? Hast du eine Idee?
Hallo Nicole,
das kann ich mir eigentlich nicht erklären. Vielleicht macht die Pappe den Unterschied! Eierkarton ist ja sehr faserig und leicht.
Wenn das Ei massiv ist wird es natürlich etwas schwerer und durchtrocknen muss es auch noch.
Hallöchen!
Ich habe gerade diese tolle Anleitung gelesen und bin ganz gespannt, denn ich werde diesen Papierbeton auf jeden Fall ausprobieren. Vielen Dank für dieses DIY. Ich habe jedoch eine Frage…. Nimmst du für die Herstellung der Masse 10er oder 6er Kartons? 🤔 😬 (…ich hoffe, dass ich es nicht überlesen habe…)
Schönen Abend für dich und liebe Grüße von Ivonne
Es sind die 10er Eierkartons
Hallo Astrid,
Bei meinem letzten Versuch ist der Beton mit der Holzplatte leider keine Verbindung eingegangen … 🙁
Hast du hierzu noch einen Tipp? Was war das für eine Holzplatte und wie dick war sie in etwa?
LG, Sonja
Das ist ja ärgerlich…bei mir gab es da kein Problem! Es ist eine dünne (ca. 3-5mm) Sperrholzplatte aus Pappel, aus dem Baumarkt. Gibt es bei dem Bastelholz. Ich habe sie nicht vorbehandelt o. ä. Das Einzige war, dass ich den Beton auch ein bisschen auf die Ränder geschmiert habe, allerdings mehr aus optischen Gründen. Und gut trocknen lassen! Wenn der Beton einigermaßen fest ist die Platte umdrehen und von der anderen Seite beschweren. damit sich das Holz durch die Feuchtigkeit nicht so verformt!
Hoffe der nächste Versuch klappt!
Hallo 😊😊
Bei mir hat sich leider der Beton wieder vom Holz gelöst … Weißt du woran das liegen könnte? Welches Holz hast du denn verwendet ? Und wie dick war das ca ?
Lg
Das ist ja ärgerlich…bei mir gab es da kein Problem! Es ist eine dünne (ca. 3-5mm) Sperrholzplatte aus Pappel, aus dem Baumarkt. Gibt es bei dem Bastelholz. Ich habe sie nicht vorbehandelt o. ä. Das Einzige war, dass ich den Beton auch ein bisschen auf die Ränder geschmiert habe, allerdings mehr aus optischen Gründen. Und gut trocknen lassen! Wenn der Beton einigermaßen fest ist die Platte umdrehen und von der anderen Seite beschweren. damit sich das Holz durch die Feuchtigkeit nicht so verformt!
Hoffe der nächste Versuch klappt!
Hallo!
Das ist wirklich eine tolle Idee.
Ich hab aber eine Frage:
In der Anleitung steht, dass man 100 ml Wasser braucht.
Ist das die Menge welche man zum Einweichen der Eierkartons benötigt?
Liebe Grüße
Betonleidenschaft
Eine Mengenangabe von Wasser habe ich gar nicht gemacht! Hast du dich verlesen? Wasser wird zum Einweichen der Eierkartons benötigt und teilweise wieder herausgedrückt. Falls der “Teig” nach Zugabe des Zements zu fest ist kann man noch etwas Wasser nachgeben!